Birthe Hoffmann, Brigitte Prutti; Franz Grillparzer, Neue Lektüren und Perspektiven; A. Francke Verlag, 2022
Zum 150. Todesjahr Franz Grillparzers (1791–1872) stellt sich die Frage nach der Lebendigkeit seines Œuvres im 21. Jahrhundert. Wer Grillparzer erst einmal unter die Haut bekommen hat – seinen Sinn für den Menschen in seiner paradoxen Vielschichtigkeit und Wandelbarkeit zwischen Barbarei und Humanität, seine scharfsinnige Analyse von Machtstrukturen, von zwischenmenschlichen und interkulturellen Dynamiken, seine gebrochene poetische Sprache und facettenreiche Theatralik – muss sich immer wieder über seine relative Unbekanntheit wundern. Der Status eines österreichischen Klassikers und die Vereinnahmung für diverse identitätspolitische Zwecke scheinen sein Werk eher ins Abseits geführt zu haben statt in jene Zukunft, die ihn eigentlich erst einholen müsste. Eben dies versucht Franz Grillparzer – Neue Lektüren und Perspektiven mit einer Reihe von Aufsätzen, die die Perspektiven der internationalen Grillparzerforschung repräsentieren. Sie zielen auf die hermeneutische Provokation und transkulturelle Dimension seines Œuvres sowie auf wichtige Fragen der Dramenästhetik und der Rezeption.
Inhalt:
Einleitung
Bernhard Fetz: Was tun mit dem Klassiker? Franz Grillparzer im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek
Birthe Hoffmann: „Wir haben’s gut gemeint, doch kam es übel“ – Geschichte als Groteske in Büchners Dantons Tod und Grillparzers Bruderzwist in Habsburg
Imke Meyer: Touching Matters: Unstable Epistemologies in Grillparzer’s Kloster bei Sendomir
Eva Geulen: Sich am Tod versehen: Auf Abwegen zwischen Grillparzers Selbstbiographie und der Medea-Trilogie
Gilles Darras: Hell und Dunkel in Grillparzers Goldenem Vließ: Schattierungen eines schillernden Motivs
Fabiola Valeri: Vom Ehedrama zum ‚Kampf der Kulturen‘: Grillparzers Trilogie Das goldene Vließ als Kritik an Essentialismus und Ethnozentrismus
Antonio Roselli: „Die Welt, sie fühlt die Ordnung als Bedürfnis“: Grillparzers Ästhetik des Unverfügbaren im Kontext des Frührealismus
Marc Lacheny: Grillparzer von Frankreich aus betrachtet: Platz in der Literaturgeschichte, Aufführungen, Übersetzungen
Barbara Bollig: Medea nach Grillparzer: Zur Semiotik des Pathologischen in den Inszenierungen Mateja Koležniks und Aribert Reimanns
Inhalt:
Einleitung
Bernhard Fetz: Was tun mit dem Klassiker? Franz Grillparzer im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek
Birthe Hoffmann: „Wir haben’s gut gemeint, doch kam es übel“ – Geschichte als Groteske in Büchners Dantons Tod und Grillparzers Bruderzwist in Habsburg
Imke Meyer: Touching Matters: Unstable Epistemologies in Grillparzer’s Kloster bei Sendomir
Eva Geulen: Sich am Tod versehen: Auf Abwegen zwischen Grillparzers Selbstbiographie und der Medea-Trilogie
Gilles Darras: Hell und Dunkel in Grillparzers Goldenem Vließ: Schattierungen eines schillernden Motivs
Fabiola Valeri: Vom Ehedrama zum ‚Kampf der Kulturen‘: Grillparzers Trilogie Das goldene Vließ als Kritik an Essentialismus und Ethnozentrismus
Antonio Roselli: „Die Welt, sie fühlt die Ordnung als Bedürfnis“: Grillparzers Ästhetik des Unverfügbaren im Kontext des Frührealismus
Marc Lacheny: Grillparzer von Frankreich aus betrachtet: Platz in der Literaturgeschichte, Aufführungen, Übersetzungen
Barbara Bollig: Medea nach Grillparzer: Zur Semiotik des Pathologischen in den Inszenierungen Mateja Koležniks und Aribert Reimanns
Autoreninformation:
Prof. Dr. Birthe Hoffmann lehrt deutschsprachige Literatur an der Universität Kopenhagen.
Prof. Dr. Brigitte Prutti lehrt am Department of German Studies an der University of Washington in Seattle.